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Christine Wahlig (Rechtsanwältin – Redaktionelle Leitung Blog) & Alice Tanke (Marketing Managerin)

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Neulich… auf dem Weg zur Arbeit

MW_PWWL_Corona_Mundschutz

Wer in dem folgenden Beitrag eine erheiternde Anekdote erwartet, den muss ich leider enttäuschen. Ich weiß zwar, dass wir alle in der aktuellen Zeit ein wenig Erheiterung nötig haben, aber wir stecken nun mal mitten in einer Pandemie und das sollte man – auch wenn man es zu gerne möchte – nicht vergessen.

Als ich heute Morgen mit der S-Bahn zur Arbeit fuhr, setzte sich ein Mann neben mich, der seinen Mund-Nasen-Schutz nur über den Mund gezogen hatte. Mir gefiel das zwar nicht – schließlich trage ich meinen Mund-Nasen-Schutz auch immer über Mund und Nase – aber ich sagte nichts. Wie so oft.

An einer Haltestelle kam ein Rollstuhlfahrer in die S-Bahn, und es stand ihm praktisch auf der Stirn geschrieben, dass er ein Risikopatient ist. Er bat den Mann neben mir, seinen Mund-Nasen-Schutz auch über die Nase zu ziehen. Doch der Mann neben mir reagierte nicht. Der Rollstuhlfahrer bat ihn erneut etwas vehementer und verwies auf seine gesundheitliche Situation und dass er nicht mobil genug sei, ständig den Platz in der Bahn zu wechseln. Wieder keine Reaktion. Der Rollstuhlfahrer rief den Wachschutz der Bahn an, der mit Sicherheit viel zu spät eintreffen würde. Und der Mann neben mir lachte den Rollstuhlfahrer aus.

Dem Rollstuhlfahrer blieb nichts anderes übrig, als seinen Platz zu wechseln. Aber auch an seinem neuen Platz waren wieder Menschen, die den Mund-Nasen-Schutz nur über den Mund gezogen hatten. Auch diese Menschen waren nicht bereit, ihren Mund-Nasen-Schutz auch über ihre Nasen zu ziehen. Die Gründe dafür wissen nur sie selbst. Ich hörte nur Sätze wie: „Jeden Tag sterben Menschen“ oder „Ich habe Asthma“.

Mich hat dieses Verhalten insgesamt betroffen gemacht. Und dem Mann neben mir habe ich dann auch gesagt, dass ich einer Meinung mit dem Rollstuhlfahrer sei. Es heiße nicht umsonst Mund-Nasen-Schutz und man solle doch die Risikopatienten schützen. Der Mann neben mir ließ seine Nase trotzdem unbedeckt.

So ein Verhalten gegenüber schwächeren Mitmenschen macht mich wütend und betäubt mich zugleich. Deshalb ein Aufruf an alle, die diesen Beitrag bis hierhin gelesen haben: Passen Sie auf sich und Ihre Lieben auf, aber nehmen Sie auch Rücksicht auf Ihre Mitmenschen und helfen Sie, dass diese Pandemie uns nicht noch stärker trifft als bisher schon. Und was schadet es, den Mund-Nasen-Schutz auch über die Nase zu ziehen? Gebietet das neben jeder staatlichen Verordnung nicht schon der Respekt vor all unseren Mitmenschen? Ich gebe zu, es ist nicht schön und es ist nicht angenehm, aber man kann damit andere Menschen schützen. Ist es das nicht wert?

Sabine Jantzen
Sabine Jantzen

Sabine Jantzen ist spezialisiert auf die Gestaltung von Arbeitsverträgen und Auflösungsvereinbarungen, Unternehmensumstrukturierungen und Kündigungsrechtsstreitigkeiten.

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